Koker-Medaille für das Jahr 2005

 

 

Der Vorstand des Vereins Deutscher Kokereifachleute e.V. und die Jury zur Verleihung der Koker-Medaille haben einstimmig beschlossen,

 

 

Herrn Dr. Michael Hein aus Essen

 

mit der Koker-Medaille 2005

 

 

auszuzeichnen.


Dr. Michael Hein wurde am 02. April 1949 in Plön in Holstein geboren. Nach dem Abitur am staatlichen Internatsgymnasium Schloß Plön im Jahre 1968 absolvierte er seinen Wehrdienst in den Jahren 1968 und 1969 bei der ABC-Abwehrtruppe in Plön und in Sonthofen. In den Jahren 1969 bis 1975 studierte er Chemie an den Universitäten Kiel, Bielefeld und Münster mit dem erfolgreichen Abschluss als Diplom Chemiker. Am 23. Februar 1979 promovierte er an der Universität Münster bei Professor Bernt Krebs mit dem Dissertationsthema „Strukturchemische Untersuchungen über Chalkogen(IV)Halogenverbindungen“. Seine Studienzeit führte Herrn Hein immer weiter – von Plön aus gesehen – in den Süden Deutschlands. Von Münster aus war es nur noch ein kurzer Weg nach Essen, wo Herr Hein dann im Jahre 1979 bei der Bergbau-Forschung GmbH in Essen seinen beruflichen Werdegang begann. Die Entscheidung für einen Wechsel in das damalige Forschungsinstitut des deutschen Steinkohlenbergbaus wurde wesentlich mitgeprägt durch die damals sehr regen Kontakte zwischen beiden Forschungsinstitutionen.

 

In der Abteilung „Chemie“ der Bergbau-Forschung befasste sich Herr Hein zunächst mit der Verwendung von Kokereinebenprodukten, wie zum Beispiel mit der Herstellung hochwertiger Elektrodenkokse aus Steinkohlenteerpech, mit der Herstellung von Kohlenstofffasern aus Steinkohlenteerpech oder auch mit Untersuchungen zur Mesophasenbildung während der Pechverkokung.

 

Seit dem Jahr 1990 ist er bei der Deutschen Montan Technologie GmbH - als Nachfolgerin der Bergbau-Forschung - im Bereich „Umwelt- und Arbeitsschutz auf Kokereien“ tätig, wo ihm im Jahr 1994 die Leitung dieses Arbeitsgebiets verantwortlich übertragen wurde. Seit dem wurden von Herrn Hein eine Vielzahl von Projekten zur Problematik von Luftschadstoffen, die von Kokereien emittiert werden, sowie von Gefahrstoffen an Kokereiarbeitsplätzen geleitet. Aber auch die Thematik der Reduzierung von Kokereiabwasser war Gegenstand verschiedener Vorhaben.

Neben öffentlich geförderten Projekten wurden von ihm zu vorstehenden Themen verschiedenste Untersuchungsprogramme im Auftrag der Kokereibetreiber oder auch von anderen Industrien betreut.

Als Gutachter war Herr Hein im Rahmen von Genehmigungsverfahren für deutsche und für ausländische Kokereien tätig. Die Bewertung von technischen Einrichtungen zur Emissionsminderung standen hierbei häufig im Mittelpunkt.

 

Daneben vertrat Herr Hein die Interessen der deutschen Kokereibetreiber in einer Vielzahl von nationalen und in europäischen Gremien. Stellvertretend für die Gremien, in denen er aktiv war und ist, seien genannt:

 

Unterausschuss „Umwelt- und Arbeitsschutz“ des Kokereiausschusses, den er seit 1994 geschäftsführend betreut,

„Einvironmental Working Group“ des Europäischen Kokereiausschusses seit 1994,

 

Europäischer Kokereiausschuss vom Jahre 1996 an,

 

Arbeitsgruppe der Europäischen Kokereibetreiber zur Vorbereitung des sogenannten BREF-Dokumentes (Best Available Technique Reference Document) für Kokereien seit 1998,

 

Arbeitsgruppen der UNICE (Interessenvertretung der Europäischen Industrie) zur Vorbereitung von Luftqualitätsstandards für Benzol und Benzo(a)pyren,

 

Arbeitsgruppen der Kommission zur Reinhaltung der Luft beim VDI,

 

Mitglied des Vorstandes des VDKF vom Jahre 2000 an als Schriftwart.

 

Im Rahmen seiner Tätigkeiten in diesen Gremien hat sich Herr Hein einen Namen als anerkannter Fachmann und liebenswerter Kollege erworben.

 

Die fachlichen Kompetenzen und die erfolgreichen Arbeiten von Herrn Hein sind in 55 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Vorträgen dokumentiert.

 

Michael Hein war aber nicht nur beruflich engagiert. Er ist zudem seit 1979, dem Jahr seines beruflichen Einstiegs, verheiratet und hat vier Kinder im Alter zwischen 15 und 24 Jahren.

 

Die Jury zur Verleihung der Koker-Medaille würdigt mit diesem Vorschlag einen engagierten, beruflich aktiven Kokereifachmann, dem die Betreiber der Kokereien bei der Weiterentwicklung des Umweltschutzes und bei der Umsetzung von Genehmigungsverfahren bei den Behörden im Sinne des Nachhaltigkeitsleitfadens viel verdanken. Mit großem Sachverstand und Verhandlungsgeschick hat Herr Hein sowohl die Interessen der Kokereibetreiber als auch die Erfordernisse des Umweltschutzes vertreten.