Das Kuratorium der Stiftung zur Förderung des Kokereiwesens in Technik und Wissenschaft im Verein Deutscher Kokereifachleute hat beschlossen,

Herrn Dipl.-Ing. Frank Rossa

aus Bochum den VDKF-Förderpreis des Jahres 2004 für seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Gasreinigung und Nebengewinnung sowie für seine Entwicklungsarbeiten zur Emissionsminderung zu verleihen.

Herr Rossa wurde am 17.5.1960 in Gelsenkirchen geboren. Er ist verheiratet und hat 2 Kinder. Nach einer Ausbildung zum Chemiefacharbeiter und weiterer Tätigkeit bei der Fa. Goldschmidt AG in Essen und anschließendem Wehrdienst studierte er von 1982 bis 1985 an der Fachhochschule Bergbau in Bochum Verfahrenstechnik. Während dieser Zeit hatte er im Rahmen eines Praktikums auf der Kokerei Zollverein auch erste Berührungspunkte mit der Kokereitechnik. Seine Diplom-Arbeit, die er bei der Bergbauforschung in der Abteilung von Herrn Dr. Eisenhut anfertigte, hatte die Bestimmung der Staubemissionen beim Kokslöschen zum Thema – auch heute ein aktuelles Thema. Danach arbeitete Herr Rossa bei der Bergbauforschung, die später in der heutigen DMT aufging.

Sein Tätigkeitsfeld war zunächst die Gasreinigung und – wie sie damals noch hieß - Kohlenwertstoffgewinnung. Ein Schwerpunkt war dabei das Thema „Teer und seine Verarbeitung“ ein. Sein erworbenes Wissen konnte er dann bei der Beteiligung an der Inbetriebnahme einer Kokereigasbehandlungsanlage in China praktisch unter Beweis stellen.

Es folgte bei DMT das Projekt „Abwasserfreie Kokerei“, das unter seiner Leitung auf der Kokerei Kaiserstuhl zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden konnte. Besondere Herausforderung war dabei eine Kombination verschiedener Verfahren wie E-Filter im heißen Rohgasstrom, Mikrofiltration und last but not least der Umkehrosmose und die betriebssichere Integration dieser Komponenten in die Pilotanlage.

Danach wechselte der Schwerpunkt der Tätigkeit von Herrn Rossa zur „schwarzen Seite“ der Kokerei, wo er mit seinem Team an neuen Emissionsminderungsverfahren und -techniken arbeiten. Stichworte sind hier „neues Türdichtkonzept“ und „emissionsarmes Planiersystem“ . Nach wie vor lässt Herrn Rossa aber das Thema „Nebengewinnung“ nicht ganz los, wie Patente z. B. zur Probenahme von Kokereirohgas, der Verbesserung der Verfügbarkeit von Vorkühlern, etc. belegen. Sein breites Fachwissen dokumentierte sich ja auch gerade bei seiner Moderation.

Herr Rossa hat über die mit dem Team erarbeiteten Lösungen an verschiedenen stellen, u. a. im vergangenen Jahr an dieser Stelle berichtet. Er ist ein regelmäßiger Teilnehmer der Jungkokertreffen, die er nicht nur zu einem regen fachlichen Austausch genutzt hat, sondern auch, um die persönlichen Kontakte zu den Fachkollegen in Europa zu vertiefen.